Der Stadtrat möge beschließen: Die Verwaltung (Wirtschaftsförderung/Umweltamt) wird aufgefordert bei Neuansiedlungen von Gewerbe- und Industriebetrieben, die Unternehmer auf die Klimaschutzziele der Stadt Koblenz aufmerksam zu machen und sie über die Möglichkeiten der Nutzung ihrer Dachflächen zur Energiegewinnung (Photovoltaik- Solardachbörse, Solarbundesliga) umfangreich zu informieren.
Der Rat der Stadt Koblenz begrüßt es, wenn sich Unternehmen ansiedeln, die bereits beim Bau oder auch beim Umbau die Verschattung, die Statik und die Ausrichtung ihrer Dächer berücksichtigen. Diese Dächer sollten sie Sie dann selbst zur Energiegewinnung nutzen bzw. ihre Dächer zur Verpachtung und Energienutzung anderen zur Verfügung stellen.
Begründung:
Durch einen einstimmigen Beschluss des Umweltausschusses am 03.02.1997 wurde die Stadt Koblenz Mitglied im Klima-Bündnis.
Einstimmiger Beschluss des Rates zum Leitbild der Stadt Koblenz 1998.
Einstimmiger Beschluss des Rates zur Umsetzung der Lokalen Agenda 21 1998.
Ziel des Leitbildes: Wir wollen das gute Klima für vorhandene Unternehmen und Existenzgründer fördern, die Zusammenarbeit zwischen Behörden und Unternehmen verstärken, den Mittelstand pflegen und weiter ausbauen sowie eine stärkere Identifikation der Stadt mit den Unternehmen und umgekehrt entwickeln.
Klimaschutz durch Umsetzung der Ziele der Agenda 21 auf lokaler Ebene durch Betreibung einer ökologisch orientierten Verkehrs- und Bauleitplanung und durch die Beachtung des Prinzips der Nachhaltigkeit bei der Nutzung von Boden, Luft, Wasser, Tieren und Pflanzen.
Die Stadt Koblenz beteiligt sich an der www.solardachbörse.de – bundesweite Angebote und Gesuche. Für dieses Projekt wurden geeignete Dächer städtischer Liegenschaften u. a. auch der Freizeiteinrichtungen ermittelt, die aufgrund ihrer Ausrichtung und Dachneigung für die Installation von Solaranlagen geeignet sind. Diese Flächen sollen dann an Interessenten vermittelt werden, die solche Anlagen installieren möchten, aber über keine geeigneten Dachflächen verfügen.
Verpachtet hat die Stadt Koblenz die Dächer der
– Grundschule Schenkendorf (ca 25 Kilowatt)
– Kindertagesstätte Rappelkiste Güls (ca. 24 kW)
die
privat finanzierte Stromerzeugungsanlage erwirtschaftet immerhin den
jährlichen Verbrauch von fünf Einfamilienhäusern. Der Pachtzins in Höhe
von ca. 230 Euro pro Jahr kommt direkt dem Förderverein des
Kindergartens zu Gute.
– Comenius-Hauptschule (10 kW)
– Grundschule St. Castor (10 kW)
– IGS Pollenfeld (1 kW)
– Hauptschule Karthause (demnächst 30 kW)
– Grundschule Karthause (25 kW; Realisierung voraussichtlich in 2009)
Außerdem hat die Stadt auf den nachfolgenden
Gebäuden kleinere Photovoltaikanlagen selbst finanziert, weil es zu der
Zeit noch kein Einspeisegesetz gab oder keine geeignete größere
Dachfläche zur Verpachtung vorhanden ist:
– Grundschule Güls (1,3 kW)
– Grundschule Moselweiß (1 kW)
– Diesterwegschule (1 kW)
– Hilda-Gymnasium (1 kW)
– Duale Oberschule Asterstein (1 kW)
– Gymnasium auf dem Asterstein (2 kW, nachgeführte Anlage)
– Berufsschule Technik, Beatusstr. (1 kW)
– Clemens-Brentano-Realschule (1 kW)
– Berufsbildende Schule Wirtschaft (1 kW geplant in 2009)
Spitzenbegegnungen solar: Wie im Fussball können sich Städte und Gemeinden auch “solar” messen – die Rangliste der Solarbundesliga vergleicht die Solarleistung einzelner Kommunen – immer auf die Einwohner gerechnet. Und ganz wie beim großen Vorbild gibt es jedes Jahr einen Herbstmeister und eine große Meisterfeier im Sommer.
Die Stadt Koblenz liegt in der www.solarbundesliga.de (Veranstaltet wird die Solarbundesliga seit Mai 2001 von den Solarthemen in Zusammenarbeit mit der Deutschen Umwelthilfe e.V..) bei den Großstädten auf Platz 19, Mainz auf Platz 9 – über Koblenz befinden sich Saarbrücken, Münster, Bielefeld und Osnabrück, ansonsten nur noch Städte aus den Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern.
Wir fordern die Unternehmer der Stadt Koblenz auf,
sorgen Sie mit Ihren „Solar-Dächern“ für den Aufstieg der
Bundesgartenschaustadt 2011 in der Solarbundesliga.