Stadtratssitzung vom 15.03.2018
Beschlussentwurf:
Der Stadtrat beschließt, die Verwaltung wird aufgefordert bei Neuansiedlung oder Sanierung von Discountern im Stadtgebiet, die Idee von Aldi: Wohnbebauung über den Märkten umzusetzen, aufzugreifen, anzusprechen und zu signalisieren, dass das stadtplanerisch eine Option ist und unterstützt wird.
Begründung:
Grundstücke einstöckig zu bebauen ist eigentlich Flächenverschwendung stellt der Geschäftsführer der Aldi Immobilienverwaltung, Jörg Michalek fest. Das ist in der Tat so. Fläche benötigen wir für Wohnraum, aber auch Flächen für Aufenthaltsqualität. Von daher macht es Sinn, in die Höhe zu gehen. Wir werden verdichten müssen, weil immer mehr Menschen in die Städte ziehen.
Aldi Nord baut jetzt Wohnungen über ihren Märkten. Zum Beispiel in Berlin, Hamburg und München (Pilotprojekt Aldi Süd). Die Wohnungen werden zu vergleichsweise günstigen Preisen vermietet. Geplant ist ein Sozialwohnungsanteil von 30 Prozent. Diese sollen zu 6,50 Euro pro Quadratmeter netto kalt vermietet werden. Aber auch die anderen Wohnungen werden mit einem Preisdeckel versehen: Mieten von höchstens 10 Euro netto kalt werden verlangt.
Das lohnende Geschäft dabei: Die neu errichteten Märkte unter den Mietwohnungen werden viel größer als die bisherigen. Bei den beiden Pilotprojekten werden also aus 800 m² Ladenfläche rund 1200 m². Das bedeutet ein größeres Sortiment, mehr Kunden, mehr Umsatz – eine Mischkalkulation, die allerdings auch andere Projektentwickler anstellen könnten. Die Grundstücke sind und bleiben im Aldi-Besitz. Ob man direkt selbst vermietet oder das Vermietungsgeschäft an einen Profi abgibt, ist noch offen.
Hans-Peter Ackermann