Gemeinsamer Antrag der Ratsfraktionen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und DIE LINKE zum Foodsharing

Stadtratssitzung vom 06.02.2020

Beschlussentwurf:
Der Stadtrat beschließt, eine Foodsharing-Station, bestehend aus einem Kühlschrank, wiederver-schließbaren Boxen, einem Aufbewahrungsschrank und Mülleimern oder einem ähnlichen System in Koblenz einzuführen und dafür einen geeigneten, öffentlich zugänglichen Ort (bspw. Rathaus) zu suchen. Dafür wird sich die Verwaltung mit der Ortsgruppe von Foodsharing.de und den Lebensmittelrettern e.V. aus Koblenz zusammentun, um eine Umsetzung möglichst zeitnah zu realisieren.

Begründung:
Lebensmittelverschwendung ist ein großes Problem mit gravierenden lokalen und globalen Auswirkungen auf Klima, Umwelt und Menschen. Elf Millionen Tonnen Lebensmittel landen in Deutsch-land jedes Jahr im Müll. Alleine in Koblenz sind es geschätzt 1,5 Tonnen brauchbare Lebensmittel pro Woche.

Die Foodsharing-Community ist in der Stadt mit über 2000 aktiven Lebensmittelrettern außergewöhnlich stark und aktiv. Jeden Tag werden Lebensmittel im Wert von 50 – 100€ gerettet. Das Problem gestaltet sich allerdings in der Verteilung der geretteten Lebensmittel. Bisher gibt es keinen geregelten Standort der für die An- und Ausgabe an die Öffentlichkeit vorgesehen ist. Hier kann die Stadt Koblenz anschließen und mit einem öffentlichen Verteiler die Community und Bürger nachhaltig unterstützen. Die Lebensmittelverschwendung wird damit kommunal eingeschränkt.

Für die Hygienestandards nach Auflagen des Ordnungsamtes, erklären sich die ehrenamtlichen Aktivisten aus der Foodsharing-Community bereit den Fairteiler täglich zu kontrollieren und sauber zu halten. So kommen auf die Stadt Koblenz keine zusätzlichen Personalkosten zu. Die Entsorgung und Vernichtung von brauchbaren Lebensmitteln stößt um ein Vielfaches mehr an CO2 aus und kostet im Durchschnitt 10x mehr pro Kilogramm, als die Betriebsstunden eines Kühlschrankes für einen Fairteiler.

Beschluss: geändert beschlossen.