Anfrage der Ratsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zum Holzeinschlag im Koblenzer Forst

Stadtratssitzung vom 07.05.2020

Anfrage:
In der Sitzung des Forstausschusses vom 05.11.2019 wurde unter anderem berichtet, dass sich die Holzmarktsituation auch in Koblenz schwieriger als erwartet gestaltet. Bspw. ist die heimische Sägeindustrie speziell bei Fichten gesättigt. Sich nach unten korrigierende Preise und abnehmende Absatzmärkte machen sich auch hier bemerkbar und es wird von (weiter) sinkenden finanziellen Erträgen ausgegangen.
Umweltverbände und naturnahe Förster, wie beispielsweise Peter Wohlleben, weisen darauf hin, dass aufgrund des eingebrochenen Holzmarktes nach Dürre und Schädlingsbefall und damit einhergehendem Preisverfall für Fichte und Kiefer, nun mancherorts auch gesundes Holz aus (alten) Misch- und Laubwäldern geholt wird. Dadurch wird der noch gesunde Teil des Waldes erheblich geschwächt.
Vor diesem Hintergrund fragen wir die Stadtverwaltung:

  1. Findet in Koblenz Holzeinschlag in gesunden Misch- und Laubwäldern statt? Wenn ja, aus welchen Gründen und in welchem Umfang?
  2. Wie ist die Entwicklung des Holzeinschlags, insbesondere von Laubbäumen, in den letzten Jahren?
  3. Gibt es zum Holzeinschlag eine differenzierte Statistik (Laub-, Nadelbäume sowie Wirtschaftsholz vs. Schadholz) oder einen Holzeinschlagsplan?
  4. Wie sieht die Planung bzgl. waldbaulicher Notwendigkeiten aufgrund der vermehrten Schädigungen durch die beiden letzten Trockenjahre aus?
  5. Wie werden frei gewordene Flächen wieder aufgeforstet (Nadel- oder Laubhölzer bzw. Mischflächen)? Wie viele Flächen (Anzahl, ha, Prozent an Gesamtfläche) werden der freien Sukzession (ggf. mit anfänglicher Unterhaltungspflege) überlassen?
  6. Wie werden möglicherweise weiter sinkende Erträge (Holzproduktion und -verkauf) im Regiebetrieb Forstamt aufgefangen?