Antrag der Ratsfraktionen Die LINKE-PARTEI, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Geschützte Räume für LSBTIQ*-Personen

Stadtratssitzung vom 22.09.2022

Beschlussentwurf:
Der Stadtrat beschließt, die Verwaltung wird beauftragt, zu prüfen, ob Fördermittel des Landes oder des Bundes bereitstehen, um einen geschützten Raum (s.g. „safer space“) für LSBTIQ-Personen zu schaffen. Dieser könnte den Betroffenen als eine Anlaufstelle zur Beratung, Vernetzung und als Rückzugsort vor Diskriminierung dienen. Des Weiteren wird die Verwaltung beauftragt, ein Konzept für einen solchen geschützten Raum zu erarbeiten, hierbei sollen die lokalen queeren Strukturen, wie „Rat und Tat e.V.“ mit einbezogen werden.

Begründung: Trotz steigender Akzeptanz werden LSBTIQ-Menschen in ihrem Alltag noch immer häufig diskriminiert, stigmatisiert und ausgeschlossen. Schlimmstenfalls sehen sie sich sogar expliziter körperlicher Gewalt ausgesetzt. Dies wurde aktuell leider erneut deutlich, durch den tödlichen Angriff auf den trans Mann Malte C. am 27. August 2022 auf dem Christopher Street Day in Münster.

Derartige Angriffe, Diskriminierungen und Benachteiligungen finden meist im direkten Lebensumfeld der Betroffenen statt, weshalb die Kommunen und Städte im Kampf dagegen besonders gefragt sind. Sogenannte „geschützte Räume“, wie es zum Beispiel konkret an LSBTIQ*-Personen gerichtete Beratungs- und Aufenthaltsräume sind, können hierbei besonders hilfreich sein. Mit diesen wird ein Ort geschaffen, an welchem die Personen akzeptiert werden, wie sie sind und wo sie Beratung und Rückhalt der eigenen Community finden. Dadurch können derartige „geschützte Räume“ nicht nur Rückzugsorte vor Diskriminierung, sondern auch wichtige Zentren der Persönlichkeitsbildung darstellen, die oft überregional genutzt werden.