Stadtrat beschließt gemeinsamen Antrag von GRÜNEN und WGS

Spiel- und Bolzplätze dürfen künftig nicht mehr ohne Weiteres für Bauvorhaben geopfert werden

Spiel- und Bolzplätze dürfen in Koblenz zukünftig nicht mehr ohne Weiteres für Bauvorhaben geopfert werden – auch nicht temporär. Wenn sich eine Überplanung der Spielstätten nicht vermeiden lässt, muss die Stadt eine Ersatzspielfläche zur Verfügung stellen. Dies beschloss der Stadtrat in seiner Sitzung am 27. April.

Damit folgte der Stadtrat mit geringfügigen Änderungen einem Antrag der Ratsfraktionen von GRÜNEN und WGS. Gegen den Antrag stimmten die Fraktionen von CDU, Freie Wähler, FDP und AfD.

Zum erfolgreichen Antrag ihrer Fraktion erklärt die Fraktionsvorsitzende Ulrike Bourry: „In der Vergangenheit haben wir viel zu oft erlebt, dass die Verwaltung Spiel- und Bolzplätze als „Kann-dann- mal-weg-Plätze“ betrachtet. Diese Plätze sind aber keinesfalls frei verfügbare Reserveflächen, sondern stehen den Kindern und Jugendlichen zu. Das Recht auf Spiel, Freizeit und Erholung ist so bedeutsam, dass es sogar in Artikel 31 der UN-Kinderrechtskonvention verankert ist. Es wird daher höchste Zeit, dass auch unsere Stadtverwaltung dieses Kinderrecht vollumfänglich respektiert. Wir freuen uns daher sehr darüber, dass unser Antrag eine Mehrheit im Stadtrat gefunden hat.“

Derzeit ist in der Koblenzer Seilbahn die Ausstellung „Wir haben Rechte“ zu sehen. Die Ausstellung zum Thema Kinderrechte wurde von JuKuWe, Kinder- und Jugendbüro und dem Jugendrat geschaffen.

„Bei der Eröffnung der Ausstellung in der Seilbahn haben wir vonseiten der Stadtverwaltung und der Politik gehört, wie wichtig Kinderrechte sind“, so Dominik Schmidt, ehemaliger Vorsitzender des Jugendrates und inzwischen für die GRÜNEN Mitglied im Jugendhilfeausschuss. „Wenn diese Rechte anderen Interessen im Wege stehen, fiel die Abwägung in der Vergangenheit jedoch viel zu oft zum Nachteil der Jugendlichen aus. Der jüngste Beschluss des Stadtrats zu den Spiel- und Bolzplätzen ist daher ein ganz wichtiges Signal an die Kinder und Jugendlichen in Koblenz.“