Antrag – Gestaltungsbeirat

Stadtratssitzung vom 21.02.2019

Beschlussentwurf:

Der Stadtrat beschließt, die Verwaltung wird aufgefordert einen Vorschlag zur Zusammensetzung eines Gestaltungsbeirates für die Stadt Koblenz (Anzahl der Mitglieder, fachliche externe Besetzung, Einbindung von politischen Vertreter*innen sowie die Form der Sitzung -öffentlich/nicht öffentlich) dem Rat zur Entscheidung vorzulegen.

Begründung:

Seit 2014 wurde dieses Thema im Stadtrat immer wieder diskutiert, letztlich aber aus unterschiedlichen Gründen nicht weiter verfolgt.

„Jede städtische Planung macht eine Analyse des Betrachtungsgebietes erforderlich.“ Eine Analyse der Bestandssituation ist mehr als die Darstellung der bestehenden Gebäude im Stadtgrundriss. Sie ist eine Art „Ortskunde“, die herausarbeitet, wie die Entwicklungsphasen die Raumstruktur und den Baubestand in einem Stadtgebiet verändert haben und welche besonderen Merkmale das Bild der Stadt prägen. (Quelle: Christa Reicher: „Erfassung, Bewertung und Sicherung der Stadtgestalt“ Springer Vieweg)

Im Oktober 2018 fand auf der Festung, initiiert durch das „Schaufenster Baukultur Koblenz“ eine Diskussions- und Informationsveranstaltung zum Thema: „Zukunft ohne Gestaltung? Ein Plädoyer für einen Gestaltungsbeirat“, statt. Insbesondere die Impulsvorträge aus Darmstadt und Münster stießen auf Begeisterung und nach wie vor ist auch das Schaufenster Baukultur davon überzeugt, dass die Stadt mit einem Gestaltungsbeirat nur gewinnen würde.

Die Zahl der Gestaltungsbeiräte in Deutschland wächst kontinuierlich und zeugt damit von der zunehmenden Akzeptanz der Beiräte als einem wichtigen Instrument für mehr Baukultur. Ein Gestaltungsbeirat hat beratende und vermittelnde Funktionen. Einerseits wird zwischen den am Bau Beteiligten – Bauherr*in, Architekt*in und Bauverwaltung – vermittelt, andererseits sorgt der offene Dialog mit den Bürger*innen für Teilhabe und Transparenz.

Das Gremium, bestehend aus auswärtigen, unabhängigen Expert*innen verschiedener Disziplinen, befasst sich mehrmals im Jahr mit wichtigen, das Stadtbild prägenden Bauvorhaben.

Kurzfristig bedeutet die Installation eines Gestaltungsbeirates einen Aufwand, auch finanzieller Art, langfristig übernimmt er zeitintensive Tätigkeiten für komplexe Bauaufgaben. Nach Kaiserslautern, Mainz und Trier, setzt auch die Stadt Speyer seit 2018 auf die Beratung durch einen Gestaltungsbeirat für den Erhalt ihres Stadtbildes und eine nachhaltige Stadtentwicklung.