Knotenpunkt Kurt-Schumacher-Brücke stellt für Radfahrende eine erhebliche Verschlechterung gegenüber der jetzigen Situation dar. So soll eine bestehende, vom PKW-Verkehr getrennte Verkehrsverbindung für Radfahrende in Richtung Kurt-Schumacher-Brücke und Moselufer zurückgebaut und der Radverkehr auf einen gefährlichen Umweg geschickt werden. Davon überzeugten sich Ratsmitglieder bei einem Ortstermin.
„Ich bin fassungslos, dass im Jahr 2020 eine solche fahrradunfreundliche Planung durch die Verwaltung vorgelegt wurde. Wir fordern daher dringend Nachbesserungen, um den Radverkehr in Koblenz zu fördern und nicht zu behindern“ so Fraktionsvorsitzender Carl-Bernhard von Heusinger.
Problematisch ist aus Sicht der Grünen Fraktion, dass der Radverkehr zwischen Verwaltungszentrum und Koblenzer Straße gleich dreimal die Vorfahrt des Autoverkehrs beachten soll und teilweise auf dem Kreisverkehr mitgeführt wird. Der Saarkreisel zeigt, dass ein solcher Kreisverkehr eine gefährliche Hürde für Radfahrende darstellt.
„Hier wird eine neue Verkehrsanlage geplant mit einer uneindeutigen Radverkehrsführung, eng aufeinander folgenden Querungssituationen und vor allem einer gefährlichen Mitführung auf der Straße bei erwartbar hohen Kfz- und Schwerlastzahlen,“ so Gregor Höblich, Mitglied des Kreisvorstandes „Das ist nicht nur hochgradig unattraktiv, es ist sogar anzuzweifeln, dass diese vermurkste Planung überhaupt den gesetzlichen Anforderungen entspricht.“
Die Grünen verweisen darauf, dass die Stadt Koblenz im neuen Klimaschutzkonzept eine Verdopplung des Radverkehrs bis 2030 auf ca. 16 % anstrebt. „Mit einer solch schlechten Planung wird dieses Ziel nicht zu erreichen sein“ so Stadtratsmitglied Dr. Ulrich Kleemann.
Das Bürgerpanel 2019 zeigte eine hohe Unzufriedenheit der Koblenzer Bürgerinnen und Bürger mit der Verkehrssituation für Radfahrende. Der Zustand von Radwegen erreichte eine Zufriedenheit von nur 27 Punkten (von 100 Punkten, d.h. überhaupt nicht zufrieden) und bei der Sicherheit von Radwegen im Straßenverlauf sogar nur 23 Punkte. Um den Radverkehr nachhaltig zu fördern, sind daher nach Meinung der Grünen sowohl mehr als auch sicherere Radwege erforderlich.
„Wir fragen uns, wann Herr Baudezernent Flöck endlich zukunftsweisende und sichere Radwege planen will, damit die Verkehrswende gelingen kann, die in anderen Städten längst begonnen hat“ so Carl-Bernhard von Heusinger.