Zukunft der Informatik muss auch an der neuen Universität Koblenz gesichert sein

Foto: Uni Koblenz-Landau

GRÜNE kritisieren Management und Kommunikation des Transformationsprozesses

„Wir wollen als Ergebnis des Transformationsprozesses eine starke Universität Koblenz, die auf ihre Stärken aufbaut. Eine der Stärken ist offensichtlich der Fachbereich Informatik. Dieser Fachbereich darf nicht geschwächt werden.“ Das fordert der Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Koblenzer Stadtrat und Landtagskandidat Carl-Bernhard von Heusinger vor dem Hintergrund des Rücktritts des Dekans des Fachbereichs Information Prof. Dr. Jürjens.

Von Heusinger ergänzt konkretisierend: „Die Informatik ist mit ihren Beiträgen für das Profil der künftigen interdisziplinären Universität Koblenz von zentraler Bedeutung. Beispielhaft hierfür ist der neue Forschungsbereich Health Data Intelligence, der immer wieder genannt wird, wenn es um die Zukunftsperspektiven der Universität geht. Dort sollen die Grundlagen für ein innovatives und zukunftsorientiertes Gesundheitsökosystem gelegt werden. An Forschungsergebnissen des Fachbereichs wie an den hier ausgebildeten Absolventinnen und Absolventen hat auch die regionale Wirtschaft mit marktführenden Unternehmen ein großes Interesse“.

Dass die Koblenzer Informatik auch für Politik und Verwaltung wesentliche Beträge leistet, zeigen aus Sicht des GRÜNEN-Politikers Projekte und Forschungsergebnisse im Bereich E-Government und E-Democracy. Die wiederholten Siege Koblenzer Studierenden-Teams bei Roboter-Weltmeisterschaften belegen Motivation und Leistungsstand der hier Studierenden im Bereich der Künstlicher Intelligenz. Schon lange befasst sich die Koblenzer Universität mit KI und der Herausforderung vertrauenswürdiger KI.

„Die Zukunft ist am Campus Koblenz der Universität Koblenz-Landau angekommen, sie wird in der nationalen und internationalen Hochschullandschaft wahrgenommen. Damit hat es dieser Campus verdient, dass der neuen Universität und insbesondere dem Fachbereich Informatik – dies nicht zulasten anderer Fachbereiche – diese Zukunft gesichert wird“, fasst der hochschulpolitische Sprecher der Fraktion, Gordon Gniewosz, zusammen.

“Angesichts dieser Erfolgsgeschichte ist es umso verwunderlicher, dass in der KI-Initiatve des Landes die zehn neuen KI-Professuren nach Mainz, Kaiserslautern, Bingen und Worms gehen. In der Initiative zur künstlichen Intelligenz des Landes Rheinland-Pfalz ist der Fachbereich Informatik der Universität Koblenz offensichtlich völlig aus dem Blickfeld geraten. Hier lässt man innovatives Potential brachliegen, das wichtig für die Entwicklung im Norden ist. Das ist ein weiterer Hinweis darauf, dass das Land hier nicht auf den Ausbau der Fachinformatik setzt. Die Grünen fordern daher, dass auch die Informatik an der einzigen Universität im rheinland-pfälzischen Norden in angemessener Weise an der KI-Initiative des Landes beteiligt wird.” bekräftigt von Heusinger.

Der Rücktritt des Dekans Prof. Dr. Jürjens zeigt deutlich, dass zumindest in der Wahrnehmung der Professorenschaft trotz alldem die Perspektive des Fachbereichs Informatik, aber auch der anderen Fachbereiche, nicht hinreichend gesichert erscheint. „Selbst dann, wenn der Dekan damit auf bloße Falschmeldungen reagiert haben sollte, wird aus diesem Schritt deutlich, dass der an sich begrüßenswerte Transformationsprozess der rheinland-pfälzischen Hochschulen bislang weder gut gemanagt noch gegenüber den Betroffenen hinreichend kommuniziert wurde“, kritisiert GRÜNEN-Fraktionsvorsitzender von Heusinger. “ Anders als von dem zurückgetretenen Dekan und seinen verunsicherten Kolleginnen und Kollegen befürchtet, muss die finanzielle und personelle Ausstattung der 2023 in ihre Selbstständigkeit entlassenen Universität einen erfolgversprechenden Start ermöglichen. „Einen Verteilungskampf zwischen den Fachbereichen der Universität und zwischen den rheinland-pfälzischen Hochschulen darf es nicht geben!“ fordert Carl-Bernhard von Heusinger und hofft sich darin mit den anderen Parteien einig zu sein.