Nachdem die Stadt Koblenz erst am 20. Januar mitgeteilt hatte, die Casinostraße in eine Fahrradstraße umwidmen zu wollen, geht die Stadtverwaltung nun auf eine weitere grüne Forderung ein: In der Trierer und Mayener Straße sollen Radschutzstreifen den Verkehr für Radfahrende und Zufußgehende künftig deutlich sicherer machen. Bereits im November 2017 hatte die Grüne Stadtratsfraktion die Einrichtung eines beidseitigen Radweges in der Trierer Straße beantragt.
Bislang waren weder Geh- noch Radweg regelkonform. Der vorhandene Radweg wird derzeit noch zwischen parkenden Autos und dem an manchen Stellen nur 1 Meter breiten Gehweg geführt – unsicher für Fuß- und Radverkehr. Nach der Umgestaltung soll der Radverkehr auf der Fahrbahn auf jeweils 1,5 Meter breiten Schutzstreifen ausreichend Platz finden. Die Fahrbahn wird auf einen Fahrbahnstreifen in jeder Richtung reduziert. Die neuen Fahrbahnstreifen sind dabei so breit gestaltet, dass selbst der Schwerlastverkehr die Schutzstreifen nicht tangiert.
Der Vorsitzende der Grünen Stadtratsfraktion, Carl-Bernhard von Heusinger, sieht die Arbeit seiner Fraktion bestätigt: „Wir freuen uns, dass die Stadtverwaltung erneut einen unserer Anträge aufgreift und unterstützen die Umgestaltung der Trierer und Mayener Straße ausdrücklich. Hierdurch werden an einer der Hauptachsen des Radverkehrs die Rad- und Fußverkehrsanlagen verbessert. Das ist ein wichtiger Baustein im Rahmen der überfälligen Umsetzung des Verkehrsentwicklungsplans.“
Geparkt werden darf künftig nur noch auf einer Fahrbahnseite. Damit wird die Anzahl der verfügbaren Parkplätze auf den Stand von 2018 zurückgesetzt. Zwischen Park- und Schutzstreifen wird – auch das ist ein erheblicher Sicherheitsgewinn – zum Schutz der Radfahrenden vor plötzlich sich öffnenden Autotüren ein mindestens 0,5 Meter breiter Sicherheitsraum markiert.
Kritik anderer Fraktionen aufgrund der Rückführung des Parkraumangebots auf den Stand von 2018 weist Gordon Gniewosz, Mitglied der Grünen Ratsfraktion, zurück: „Wir haben Klimanotstand und wollen und müssen daher den Radverkehr stärken. An dieser Stelle geht das mit einfachen Mitteln. Da wir den vorhandenen Verkehrsraum nur einmal vergeben können, ist der Preis nicht zu hoch, wenn gegenüber der Situation der letzten zwei Jahre einige PKW-Stellplätze wegfallen. Das gilt auch für andere Straßen in Koblenz.“
Auf Hinweis der Grünen wurde in den beiden Sitzungen des zuständigen Fachausschusses für Stadtentwicklung und Mobilität die Sicherheit an einigen Einmündungen, so z. B der Bodelschwingh-Straße, gegenüber den ursprünglichen Planungen durch Verlängerungen der Rotmarkierung verbessert. So ist für abbiegende und herausfahrende Fahrzeuge der Schutzstreifen besser erkennbar. Ebenso hat die Verwaltung die Anregung aufgenommen, zum Schutz der Radfahrenden im Bereich des Rechtsabbiegers zur Rübenacher Straße ebenso wie in umgekehrter Fahrtrichtung auf dem Abbieger zur Europabrücke Leitschwellen mit Sichtzeichen aufzustellen.
Pressemitteilung der GRÜNEN Stadtratsfraktion Koblenz vom 03.02.2021