Um die Abfallvermeidung als grundlegendes Prinzip der lokalen Abfallwirtschaft zu stärken, wird die GRÜNE Ratsfraktion in der kommenden Stadtratssitzung die Erarbeitung eines Zero-Waste-Konzeptes für Koblenz beantragen. In dem Konzept sollen verbindliche Ziele und Maßnahmen festgehalten werden, durch die eine nachhaltige Abfallwirtschaft realisiert werden kann.
In der Begründung des Antrages verweist die GRÜNE Ratsfraktion auf die Bedeutung der Ressourcenschonung vor dem Hintergrund des Klimaschutzes. Ziel muss es demnach sein, Verpackungen zu vermeiden, Mehrwegsysteme zu stärken, wiederverwendbare Verpackungen zu fördern und eine hochwertige Verwertung (Upcycling statt Downcycling) zu ermöglichen.
Handlungsbedarf leitet die GRÜNE Ratsfraktion aus der Landesabfallbilanz 2019 ab, die für Koblenz eine über dem Landesdurchschnitt liegende Pro-Kopf-Restabfallmenge von 148 kg ergab. Demgegenüber liegen die Pro-Kopf-Mengen von Wertstoffen jeweils unter dem Landesdurchschnitt. Die Erarbeitung des Zero-Waste-Konzeptes soll parallel zur ohnehin anstehenden Fortschreibung des Abfallwirtschaftskonzeptes und unter Beteiligung der Öffentlichkeit erfolgen.
„Wir wollen mit dem Antrag die Abfallvermeidung wieder stärker ins Bewusstsein rücken. Klimaschutz erfordert auch, Verpackungen zu reduzieren oder sie so zu gestalten, dass sie gut und sinnvoll wieder verwendet oder recycelt werden können“, begründet Ratsmitglied Dr. Tabea Stötter den Antrag.
Der Fraktionsvorsitzende Carl-Bernhard von Heusinger fügt hinzu: „Steigende Verpackungsmengen zeigen uns auf, dass wir von der im Kreislaufwirtschaftsgesetz vorgegebenen Abfallhierarchie noch weit entfernt sind. An erster Stelle sollte die Abfallvermeidung stehen. Eine deutliche Reduzierung der Restabfallmenge pro Kopf ist daher notwendig.“
Koblenz soll zusammen mit anderen Städten, die diesen Weg bereits beschreiten, vorangehen und “Zero Waste-Stadt” werden.
Pressemitteilung der GRÜNEN Stadtratsfraktion Koblenz vom 26.10.2021