Antrag der Ratsfraktionen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, SPD und DIE LINKE-PARTEI. „Der geschenkte Baum”

Stadtratssitzung vom 05.05.2022

Beschlussentwurf:
Der Stadtrat möge beschließen: die Verwaltung wird beauftragt, zu prüfen, welche Kosten entstehen, würde die Stadt erstmals in der Pflanzzeit 2022 ein Kontingent von 200 Bäumen an Gartenbesitzer im Stadtgebiet verschenken. Sollte dieses Projekt erfolgreich umgesetzt werden, sollte im darauffolgenden Jahr das Kontingent an den in 2023 erkennbaren Bedarf angepasst werden. Die Aktion soll fortgesetzt werden, sofern sich abzeichnet, dass sich in den darauffolgenden Jahren ein Bedarf ergibt. Das Ergebnis der Prüfung und die Machbarkeit wird im Werksausschuss des Eigentriebes Grünflächen und Bestattungswesen beraten.

Begründung:
Es bedarf nicht immer großer und teurer Maßnahmen, um eine Verbesserung der Luftqualität im Stadtgebiet zu erreichen. Auch kleine Schritte können einen Beitrag leisten. Dazu gehört auch, den Bestand an Bäumen innerstädtisch zu erhöhen. Da der Platz auf städtischem Grund begrenzt ist, sollte die Stadt Anreize schaffen, dass Bürger Bäume auf ihren Grundstücken pflanzen.

Dies umso mehr, als die Stadt alleine im vergangenen Jahr 571 Einzelbäume und 613 Bäume in waldartigen Beständen auf städtischen Flächen fällen musste (Quelle: Präsentation „Informationen aus dem Stadtbaummanagement“ im letzten WA Grünflächen- und Bestattungswesen am 15.03.2022). Die vorgeschlagene Maßnahme soll die Stadt nicht von ihrer Verpflichtung entbinden, Bäume auch auf eigenen Flächen anzupflanzen. Die vorgeschlagene Maßnahme soll diese Bemühungen ergänzen, da bei den verschenkten Bäumen keine Folgekosten für Pflege und Schnitt anfallen werden.

Gefördert werden kleine Bäume wie Wilder Apfelbaum, Rotdorn oder Kugel-Ahorn, mittelgroße Bäume wie eingriffeliger Weißdorn, Wildbirne oder Eberesche. An großen Bäumen kommen Feldahorn, Hainbuche, Esche oder Speierling in Frage. Ein geeignetes Grundstück, auf dem der Bewerber auch pflanzen darf, wird natürlich vorausgesetzt.

Die Bestellung aller Bäume erfolgt dann zentral durch die Stadt, die Übergabe des Baumes einschließlich nötiger Materialien wie Pflanzpfahl oder Strick erfolgt ebenfalls zentral auf dem Gelände des Eigenbetriebes. Pflanzen, wässern und pflegen müssen die Bürger dann selbst.

Es ist also ein Projekt, bei dem Bürgerinnen und Bürger gemeinsam mit der Verwaltung Verantwortung für eine bessere Luftqualität und Abbau von Kohlendioxid übernehmen.

Die Stadt Mainz führt diese Aktion bereits seit 2018 sehr erfolgreich durch, so dass die Verwaltung auch auf die dort gemachten Erfahrungen zurückgreifen kann.

Beschluss: Verweisung abschließend