Stadtrat vom 10.10.2024
Anfrage:
In diesem Jahr wurde beim Sommerfest zu Rhein in Flammen zum ersten Mal ein Awarenesskonzept
angewandt.
Dazu fragen wir:
- Wie ist die Bilanz des Awarenessteams?
- Wie sieht die Bilanz der Polizei aus?
- Wie sieht die Bilanz des DRK aus?
- Wie viele Vorfälle von Übergriffigkeit, Diskriminierung usw. wurden erfasst?
- Wie viele und welche Vorfälle wurden in den letzten 10 Jahren bekannt?
Bitte einzeln pro Jahr aufzählen. - Welche Rückmeldungen gab es von Besuchenden?
- Wird das Awarenesskonzept auf weitere städtische Veranstaltungen angewandt?
Wenn ja – auf welche?
Antwort:
Die Verwaltung nimmt zu den nachfolgend aufgeführten Fragen wie folgt Stellung:
„Wie ist die Bilanz des Awarenessteams?“
Die Umsetzung eines Awareness-Konzepts und der Einsatz eines Awareness-Teams (nur Samstag)
fanden beim Koblenzer Sommerfest mit Rhein in Flammen 2024 erstmals als freiwillige Leistung im
Auftrag des Veranstalters (Koblenz-Touristik) statt.
Die Koblenz-Touristik zieht eine insgesamt positive Bilanz für die erste Umsetzung. Die öffentliche
Wahrnehmung, u.a. seitens der Presse, war sehr groß. Dies trägt zu einer grundlegenden
Sensibilisierung für das Anliegen bei, achtsam miteinander zu feiern.
„Wie sieht die Bilanz der Polizei aus?“
Die Bilanz der Polizeidirektion Koblenz, Führungsgruppe lautet wie folgt:
Die Polizei führte anlässlich der Großveranstaltung Rhein in Flammen einen groß angelegten
Sondereinsatz durch, bei dem bewusst das Zeigen polizeilicher Präsenz im Veranstaltungsbereich
einen Schwerpunkt darstellte. Die Veranstaltung verlief aus polizeilicher Sicht ohne besondere
Vorkommnisse.
Eine institutionalisierte Zusammenarbeit mit dem auf der Veranstaltung eingesetzten AwarenessTeam ist nicht vorgesehen. Im Rahmen des Sondereinsatzes „Rhein in Flammen 2024“ wurden keine
Strafanzeigen aufgenommen, die einen solchen Bezug erkennen lassen.
Die Polizei ist in diesen Belangen stets ansprechbar und warso beispielsweise auch mitzwei Beamten
des Polizeipräsidiums beim Koblenzer CSD eine Woche später am 17.08.2024 vertreten und stand
dort auch im Kontakt mit dem dort eingesetzten Awareness-Team. Im Nachgang, zwei Tage nach
dem Vorfall, zeigte ein Geschädigter eine Körperverletzung und verhetzende Beleidigung bei der
Polizeiinspektion Koblenz 1 an, welche sich am Abend des CSD ereignet haben soll. Aufgrund des
deutlichen zeitlichen Verzuges zwischen Tat- und Anzeigenzeitpunkt wurden Sofortmaßnahmen
unmöglich gemacht. Die Einsatzmaßnahmen anlässlich des CSD und weiterer Einsatzlagen an
diesem Abend wurden mit einem großen Kräfteansatz begleitet und hätten ggf. bei einer
verzugsarmen Anzeige vor Ort weiterführende Ansätze ergeben können.
Für die Polizei ist es wichtig, dass sich Geschädigte direkt an die Polizei wenden, sodass mögliche
Ermittlungen oder sonstige Maßnahmen unmittelbar getroffen werden können. Jeder zeitliche Verzug
reduziert in der Regel den Erfolg polizeilicher Ermittlungsmaßnahmen.
„Wie sieht die Bilanz des DRK aus?“
Die beim Koblenzer Sommerfest eingesetzten Rettungsdienste stellten keine über die reinen
Einsatzzahlen hinausgehenden Statistiken zur Verfügung.
„Wie viele Vorfälle von Übergriffigkeit, Diskriminierung usw. wurden erfasst?“
Im Folgenden die vom eingesetzten Awareness-Team dokumentierten Vorfälle:
Statistik Awareness Rhein in Flammen
Unterpunkt Anzahl Kommentar
Fälle 2
Kontaktform
Telefon 0
Ansprechen 4
Funk 0
Maßnahmen
Ausschlüsse 0 2x nicht umsetzbar
Gespräche mit Täter*Innen 1
Gespräche mit Betroffenen 2
Präventive Ermahnungen 2 Nach Auffälligkeit
Sonstiges Beleidigung von3
Hinweis:
Nicht erfasst sind sonstige Hilfe, Nachfragen zum Wohlbefinden bei
Auffälligkeiten, zum Erste Hilfe Punkt begleiten, Verteilen von Armbändern
etc. Diese liegen unserer Einschätzung nach im zweistelligen Bereich
„Wie viele und welche Vorfälle wurden in den letzten 10 Jahren bekannt?“
Dem Veranstalter liegen aus den oben genannten Gründen aus den vergangenen Jahren keine Zahlen
zu erfassten Vorfällen vor.
„Welche Rückmeldungen gab es von Besuchenden?“
Rückmeldungen von Besuchenden wurden nicht gezielt eingeholt. Die Reaktionen reichten aber –
genauso wie die zahlreichen Beiträge in den Sozialen Medien – von „wird sehr begrüßt“ bis hin zu
Beleidigungen der Teammitglieder.
„Wird das Awarenesskonzept auf weitere städtische Veranstaltungen angewandt? Wenn ja – auf
welche?“
Aktuell bestehen seitens der Koblenz-Touristik Überlegungen, das Konzept zu verstetigen und auch
auf andere, ausgewiesene Veranstaltungen auszuweiten. Speziell für die Formate „Electronic Wine“
Seite 3 von 3 aus Vorlage: AW/0041/2024
und „Blaue Stunde“ der Koblenz-Touristik wird dies geprüft