Auf Antrag der GRÜNEN: Sozialarbeit am Hauptbahnhof wird gestärkt

Mit dem Etat, der auf Antrag der GRÜNEN, gemeinsam mit der SPD und der Linken, im Haupt- und Finanzausschuss von 42.000 Euro auf 84.000 Euro für das Haushaltsjahr 2021 verdoppelt wurde, soll die sogenannte „aufsuchende Sozialarbeit“ gesichert werden.

Die aufsuchende Sozialarbeit wendet sich an Menschen ohne Unterkunft oder anderen prekären Lebenssituationen, die von sich aus andere Hilfsangebote nicht in Anspruch nehmen. Die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter unterstützen die Menschen bei ihren täglichen Problemen ohne das Ziel aus den Augen zu verlieren, die Personen langfristig an die bestehenden Hilfssysteme heranzuführen.

Ulrike Bourry, Stadträtin und Mitglied im Sozialauschuss, hält die Stärkung der Straßensozialarbeit am Bahnhof für ein unverzichtbares Hilfeangebot. „Die Mitarbeitenden setzen sich vor Ort mit Herzblut für eine kontinuierliche Beratung und Betreuung von Wohnungslosen vor Ort ein. Sie unterstützen bei der Wohnungssuche, bei der Beantragung von Entgiftungen und Therapien und organisieren die Vermittlung in Kliniken, zur Schuldnerberatung oder zur Suchtkrankenhilfe. Sie helfen den Wohnungslosen auch bei der Beantragung von JobCenter-Leistungen oder Krankenversicherungen.

Laura Martín Martorell, stellvertretende Fraktionsvorsitzende, ist vor allen Dingen die langfristige Perspektive der Sozialarbeit wichtig: „Hier wird großartige Arbeit geleistet, um gesellschaftliche Probleme abzumildern. Es ist sehr wichtig, dass Projekte wie diese eine langfristige Finanzierung bekommen, damit vor Ort auf längere Sicht gearbeitet werden kann. Damit die guten Erfolge dieser Arbeit – die gekennzeichnet ist von einer großen Beziehungsarbeit – fortgeführt werden können, bedarf es einer nahtlosen und längerfristigen Fortsetzung des Projektes.“

Der Fraktionsvorsitzende Carl-Bernhard von Heusinger weist auf einen weiteren wichtigen Aspekt der aufsuchenden Sozialarbeit hin: „In der Vergangenheit wurde gelegentlich ein vermeintliches Sicherheitsproblem am und um den Hauptbahnhof zum Thema gemacht. Die Antwort darauf, kann aber nicht nur eine Verstärkung des Ordnungsdienstes sein. Das nützt alles nichts, wenn nicht auf das Klientel, das sich dauerhaft am Hauptbahnhof aufhält, zugegangen wird und Perspektiven für diese Menschen geschaffen werden.

Da es sich um eine sogenannte freiwillige Leistung der Stadt handelt, muss dieser Haushaltsposten von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion genehmigt werden.