Antrag im Umweltausschuss

Konzept „Natur auf Zeit“ soll in Koblenz umgesetzt werden

Foto: congerdesign | pixabay

Die Ratsfraktionen von Bündnis 90/Die Grünen, SPD, WGS und DIE LINKE-PARTEI werden in der nächsten Sitzung des Umweltausschusses beantragen, das Konzept „Natur auf Zeit“ in Koblenz umzusetzen. Das Konzept erlaubt es der Natur, sich für einen begrenzten Zeitraum auf nicht genutzten Flächen wie Industriebrachen oder Baureserveflächen entwickeln zu können. Im Anschluss soll eine (Wieder-)Aufnahme der Flächennutzung für Eigentümer oder Nutzer möglich sein.

Dazu erklärt Dr. Carolin Schmidt-Wygasch, umweltpolitische Sprecherin der GRÜNEN Stadtratsfraktion: „Die Zulassung entstehender Natur auf derzeit nicht genutzten Flächen bietet einen erheblichen Mehrwert für die biologische Vielfalt. Derzeit finden wir auf diesen nicht genutzten Flächen häufig artenarme und regelmäßig gemähte Rasenflächen vor, die eine Ansiedelung von seltenen und gefährdeten Arten verhindern. Hintergrund sind Unsicherheiten beim Umgang mit der Beseitigung temporärer Natur auf Betriebsflächen, insbesondere was das Arten- und Biotopschutzrecht betrifft. Diesen Unsicherheiten möchten wir durch die Schaffung der erforderlichen Rahmenbedingungen begegnen. Wir regen hierzu die Erarbeitung einer rechtssicheren Lösung für Nutzungsberechtigte des Konzepts an, damit der Zustand von Biotopen und Arten für einen begrenzten Zeitraum verbessert wird.“

Dr. Tabea Stötter, umweltpolitische Sprecherin der GRÜNEN Stadtratsfraktion, fügt hinzu: „Brachliegende Flächen sind ideale Standorte für sogenannte Trittsteinbiotope, deren Standortbedingungen zahlreichen Tier- und Pflanzenarten einen zeitweisen Aufenthalt ermöglichen. Diese Trittsteinbiotope tragen zur Erhaltung von Populationen und zu ihrer Vernetzung bei. Durch die Ermöglichung von ‚Natur auf Zeit‘ können wir dem Naturschutz also ohne großen Aufwand wertvolle Flächen zur Verfügung stellen. Mit der Einführung des Konzepts können außerdem neue Kooperationen mit Unternehmen für mehr Naturschutz in Koblenz angestoßen werden.“

Pressemitteilung der GRÜNEN Stadtratsfraktion Koblenz vom 08.03.2022