Wie Landesfamilienministerin Katharina Binz (Grüne) im Rahmen einer Pressekonferenz bekanntgab, startet noch in diesem Jahr in den Frauenhäusern in Koblenz und Trier das neue Modellprojekt „Second Stage“. Für jeden der beiden Standorte stellt das Ministerium 60.000 Euro Förderung pro Jahr für Personal- und Sachkosten bereit.
Ziel des Modellprojektes ist es, Frauen und Kinder nach dem Aufenthalt in einem Frauenhaus aktiv zu begleiten und die Frauen in die Lage zu versetzen, Gewaltkreisläufe nachhaltig zu durchbrechen. Zugleich sollen Frauen dabei unterstützt werden, wieder auf dem Wohnungs- und Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Perspektivisch soll „Second Stage“ auch auf weitere Standorte ausgeweitet werden.
Dazu erklärt Laura Martín Martorell, sozialpolitische Sprecherin der GRÜNEN Ratsfraktion: „Wir freuen uns sehr, dass Koblenz als einer der beiden Standorte für das Modellprojekt ausgewählt worden ist. Die Frauen, die derzeit in Frauenhäusern untergebracht sind, erhalten so zusätzliche Unterstützung beim Start in ein neues, hoffentlich gewaltfreies Leben. Dies soll durch eine intensive Nachbetreuung und -begleitung sichergestellt werden. Mit dem neuen Projekt werden zugleich die Frauenhäuser entlastet, da durch „Second Stage“ die Verweildauern in den Häusern voraussichtlich reduziert werden können. Wir danken dem Familienministerium in Mainz und dem Sozialdienst katholischer Frauen e. V. in Koblenz als Träger des Frauenhauses Koblenz für dieses tolle Projekt.“
Ulrike Bourry, Vorsitzende der GRÜNEN Ratsfraktion, fügt hinzu: „Seit Inkrafttreten der Istanbul-Konvention im Jahr 2018 sind alle staatlichen Ebenen in Deutschland dazu verpflichtet, Gewalt gegen Frauen effektiv zu bekämpfen und präventive Maßnahmen zu ergreifen. Das neue Modellprojekt des Landes ist daher sehr begrüßenswert, da es uns in Koblenz in die Lage versetzt, mehr für den Schutz von Frauen und für die Gewaltprävention zu tun, als bislang möglich war. Wir hoffen, dass das Projekt erfolgreich verläuft und nach positiver Evaluation dauerhaft erhalten bleibt.“
Pressemitteilung der GRÜNEN Stadtratsfraktion Koblenz vom 15.08.2022