Flüchtlingshilfe in Koblenz weiter stärken:

Mitglieder der Grünen Ratsfraktion und Grüner Landtagsabgeordneter Josef Winkler besuchen Caritas Migrationsdienst und Verein Soziales Netzwerk in Koblenz

Foto: Grüne Ratsfraktion Koblenz

Die Grünen Ratsmitglieder Laura Martín Martorell und Gordon Gniewosz haben zusammen mit dem Grünen Landtagsabgeordneten Josef Winkler den Caritas Migrationsdienst und den Verein Soziales Netzwerk Koblenz besucht. Ziel beider Besuche war es, über die aktuellen Herausforderungen bei der haupt- und ehrenamtlichen Geflüchtetenarbeit in Koblenz zu diskutieren.

Dazu erklärt Josef Winkler aus Bad Ems: „Die Zahl der Geflüchteten, die Beratung und Unterstützung suchen, ist seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine noch einmal stark gestiegen. In Koblenz leben derzeit um die 2.000 Geflüchtete aus der Ukraine. Hinzu kommen viele weitere Kriegsgeflüchtete aus anderen Regionen, darunter noch einmal über 2.000 Menschen aus Syrien. Was bei unseren Gesprächen mit dem Migrationsdienst der Caritas und dem Sozialen Netzwerk Koblenz deutlich geworden ist: All diese Menschen in Not – egal welcher Nationalität – werden mit dem gleichen, hohen Engagement unterstützt. Darauf kann Koblenz wirklich stolz sein.“

Beim Caritas Migrationsdienst wurde deutlich, wie breit die Palette an Unterstützungsangeboten für Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte ist: vom Jugendmigrationsdienst bis zur Koordination der ehrenamtlichen Hilfe, die in diesem Bereich essentiell ist. Überdies ist das Berufsvorbereitungsjahr Pflege und Gesundheit für geflüchtete Menschen und junge Migranten an der Julius Wegeler Berufsschule eine Erfolgsgeschichte, die für andere Kommunen in Rheinland-Pfalz vorbildhaft sein kann. „Das sogenannte Koblenzer Modell für die Unterstützung der geflüchteten Menschen bei der beruflichen Bildung sollte perspektivisch auf weitere berufsbildende Schulen in Rheinland-Pfalz ausgeweitet werden“, so Josef Winkler.

Um schutzsuchenden Menschen die gleichen Chancen einzuräumen und sie in die Gesellschaft zu integrieren, ist das ehrenamtliche Engagement der Bürger:innen besonders wichtig. Der Verein Soziales Netzwerk Koblenz ist dabei mit Angeboten wie dem Flüchtlingshilfe-Café, dem Freitags-Café Odessa für Vertriebene aus der Ukraine oder der Kindertagespflege eine tragende Säule in der Stadt.

Lob für die Stadtverwaltung

Bei beiden Stationen wurde der hohe Einsatz der Stadtverwaltung bei der Aufnahme der Geflüchteten lobend hervorgehoben. Insbesondere bei der Ausländerbehörde fallen derzeit viele Überstunden an, häufig wird hier sogar an Wochenenden gearbeitet. Derzeit gibt es auch einige vakante Stellen. „Dies zeigt zugleich, dass die Ausländerbehörde gestärkt werden muss. Um die Situation für die Mitarbeitenden und die Antragstellenden zu verbessern, führt unsere Grüne Stadtratsfraktion bereits Gespräche mit dem Stadtvorstand, damit geeignete Maßnahmen gefunden werden“, erklärt Laura Martín Martorell, integrationspolitische Sprecherin der Grünen Ratsfraktion.

Anliegen der Geflüchteten und der ehrenamtlichen Hilfe

Neben bürokratischen Hindernissen bestehen weitere Herausforderungen für die Geflüchteten in Koblenz. So sind vor allem die Hürden für den Familiennachzug nach wie vor sehr hoch und das Urkundenproblem aus Ländern wie Afghanistan oder Eritrea noch immer vorhanden. „Derzeit plant die Ampel-Regierung in Berlin Migrationspakete, die zu einem Paradigmenwechsel in der Flüchtlingspolitik führen werden. Deshalb sind wir zuversichtlich, dass sich die Situation verbessern wird. Klar ist, dass es aus humanitären Gründen nicht vertretbar ist, dass Familien zum Teil über Jahre hinweg getrennt voneinander leben“, so Gordon Gniewosz, sozialpolitischer Sprecher der Grünen Ratsfraktion.

Pressemitteilung der Grünen Stadtratsfraktion Koblenz vom 15.09.2022