Nachhaltige Veranstaltungen in Koblenz: Umsetzung verbesserungsbedürftig

Die Stadt Koblenz hat einen „Leitfaden für nachhaltige Veranstaltungen“ in Koblenz herausgegeben. Ziel ist es, z. B. durch Checklisten zur Müllvermeidung beizutragen. Anlässlich von Hinweisen von Bürger:innen, dass nach dem letzten Sommerfest bei Rhein in Flammen vermehrtes Müllaufkommen festgestellt wurde, fragte die Fraktion der Grünen im Stadtrat mit einer Kleinen Anfrage nach der Umsetzung des Leitfadens und thematisierte die Antwort in der jüngsten Sitzung des Umweltausschusses.

Wie die Stadt mitteilt, konnten zwei Tage vor Beginn des Sommerfestes 2022 die Mehrwegbecher nicht in ausreichender Zahl geliefert werden, sodass zusätzlich auf Einwegbecher zurückgegriffen wurde. Grundsätzlich geht die Koblenz-Touristik davon aus, dass dies zukünftig vermieden wird.

„Wir begrüßen, dass die Verwaltung durch die Koblenz-Touristik bei deren Veranstaltungen vertraglich die Standbetreiber verpflichtet, nachhaltig vorzugehen (bspw. Verzicht auf Plastik, Verwendung regionaler Lebensmittel usw.) und selbst ein Mehrwegglas anbietet“, so Ratsmitglied Detlef Knopp.

Unzufrieden ist die Fraktion der Grünen mit der Evaluation von Veranstaltungen, insbesondere, wenn diese nicht städtisch sind oder im städtischen Auftrag erfolgen. Zwar soll das Ordnungsamt hier Dritte auf den Leitfaden hinweisen, doch gestalten sich Umsetzung und Evaluation schwierig, wie die Verwaltung selbst im Umweltausschuss einräumte, als dort das Thema und die entsprechende Anfrage behandelt wurde.

Dr. Carolin Schmidt-Wygasch, Mitglied im Umweltausschuss für die Grünen, sieht in der Ankündigung der Verwaltung, zukünftig durch das Umweltamt „zeitnah einen strafferen, maximal einseitigen Evaluationsbogen zu entwickeln und an die externen Veranstalter heranzutreten“, einen Schritt in die richtige Richtung im Sinne der Nachhaltigkeit. „Dies dient dem Bürokratieabbau und kann helfen, dass auch externe Dritte sich verstärkt um eine nachhaltige Veranstaltung bemühen. Wir hoffen, dass dies in der kommenden Veranstaltungssaison auch umgesetzt wird“, so Schmidt-Wygasch abschließend.