Mit einer gemeinsamen Resolution im Stadtrat setzen sich die genannten Fraktionen für
eine stärkere Unterstützung gewaltbetroffener Frauen ein. Dabei wird insbesondere auf
die weit verbreitete häusliche Gewalt hingewiesen, die als eines der größten
Gesundheitsrisiken für Frauen und Kinder weltweit gilt.
Ziel der Resolution ist es, betroffene Frauen besser zu schützen, Hilfsangebote
auszubauen, Präventionsmaßnahmen zu verstärken und das Bewusstsein für dieses
gesamtgesellschaftliche Problem zu schärfen. Das breite Bündnis der Ratsfraktionen
macht deutlich: Gewalt gegen Frauen hat in Koblenz keinen Platz.
Kim Theisen, Fraktionsvorsitzende der Stadtratsfraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN,
erklärt dazu: „Fast jeden Tag wird in Deutschland eine Frau umgebracht, weil sie eine Frau
ist. Diese erschreckende Zahl zeigt, dass in diesem Bereich immer noch viel zu tun ist.
Gewalt gegen Frauen ist nicht nur ein individuelles Schicksal, sondern eine strukturelle
Herausforderung, die wir angehen müssen. Die Rechte von Frauen müssen auf allen
Ebenen, auch in der Kommunalpolitik, gestärkt werden.“
Martina von Berg (CDU) führt aus: „Gewalt gegen Frauen kann viele Gesichter haben,
insbesondere findet die häusliche Gewalt in Form von Körperverletzungen statt. Aber
auch Stalking, sexuelle, psychische, soziale oder ökonomische Gewalt bieten Anlass zur
Sorge. Daher ist es unerlässlich auch in Koblenz ausreichende Hilfsangebote, wie z.B.
Beratungsstellen.“
„Frauenrechte und deren Stärkung betreffen mehr als die Hälfte der Koblenzer
Bevölkerung”, ergänzt die Fraktionsvorsitzende der SPD-Fraktion Marion Lipinski-
Naumann. „Noch immer sind viel zu viele Frauen aufgrund ihres Geschlechtes Gewalt
ausgesetzt. Dieses Thema muss stets im Fokus unserer politischen Arbeit bleiben!”
„Gewalt gegen Frauen und Mädchen muss konsequent bekämpft werden“, betont Julia
Kübler, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der FREIEN WÄHLER. „In Koblenz gibt es
starke Vereine, die sich unermüdlich für die Rechte, den Schutz und die Unterstützung
von Frauen einsetzen – darunter der Frauen-Notruf, der Sozialdienst katholischer Frauen
(SkF) und Zonta. Diese wertvolle Arbeit verdient unsere volle Anerkennung und vor allem
nachhaltige Unterstützung. Um dieser wichtigen Aufgabe gerecht zu werden, braucht es
auch eine angemessene finanzielle Ausstattung der Kommune. Denn ein sicheres und
selbstbestimmtes Leben für Frauen ist keine Selbstverständlichkeit, sondern eine
gesellschaftliche Verantwortung.“
Loriana Metzger, Sprecherin von der LINKE-PARTEI, fügt hinzu: „Gewalt findet für viele
Frauen sowie queere Personen in ihrem Alltag statt – häufig unbemerkt oder nicht ernst
genommen. Diese Resolution ist ein wichtiger Schritt, um mehr Sichtbarkeit dafür zu
schaffen. Denn diese Gewalt fällt nicht vom Himmel, sie hat z.B. mit patriarchalen
Vorstellungen von Männlichkeit zu tun, denn die meiste Gewalt geht von Männern aus. Es
gibt bereits wichtige Angebote für Betroffene, diese müssen jedoch weiter ausgebaut
werden. Mit allen demokratischen Parteien werden wir dafür weiterhin kämpfen.“