In der kommenden Ratssitzung am 26. Juni bringen die Fraktionen von Grüne, SPD und
Die Linke-PARTEI einen gemeinsamen Antrag ein, der die Verwaltung beauftragt, ein
Konzept für die Umsetzung eines queeren Zentrums in Koblenz zu erstellen. Darüber
hinaus sollen auch mögliche Fördermöglichkeiten geprüft werden.
„Queere Menschen erleben auch heute noch Diskriminierung, Ausgrenzung und nicht
selten Gewalt – im Alltag, in der Schule, am Arbeitsplatz oder im öffentlichen Raum“,
erklärt Kim Theisen, Fraktionsvorsitzende der Grünen. „Ein queeres Zentrum kann ein
sicherer Ort sein, der Schutz, Solidarität und Sichtbarkeit bietet – und der gleichzeitig
Empowerment, Bildung und politische Teilhabe ermöglicht. Es geht um mehr als nur
einen Raum – es geht um ein klares gesellschaftliches Signal.“
„Ein queeres Zentrum soll ein Ort der Begegnung und des Austauschs für queere
Menschen in Koblenz werden – offen für alle Generationen, sozialen Hintergründe,
Herkünfte und Lebensentwürfe. Denkbar sind dort unter anderem Angebote für
Beratungen, Coming-out-Begleitung, queere Jugendarbeit, Bildungsformate für Schulen
oder Vereine sowie kulturelle Veranstaltungen“, sagt Marion Lipinski-Naumann,
Fraktionsvorsitzende der SPD-Fraktion.
„Die Queerbeauftragte der Stadt, die Gleichstellungsstelle und die
zivilgesellschaftlichen Akteurinnen, die sich bereits heute für queere Menschen engagieren, sollten von Beginn an Teil des Prozesses sein. Die breite Vielfalt der queeren Vereine, von Jugendarbeit über Elterninitiativen, von TransBeratung zu Flüchtlingshilfe soll hier ein gemeinsames Dach erhalten, unter dem sich alle sicher und wertgeschätzt fühlen können. Statt einseitiger Förderung setzen wir auf einen
gemeinsamen Start mit allen”, sagt Patrick Zwiernik, queerpolitischer Sprecher der Grünen Fraktion.
„Es ist Zeit, dass auch Koblenz hier aktiv wird“, so Toni Bündgen, sozialpolitischer
Sprecher der SPD-Fraktion. „Mit einem queeren Zentrum setzen wir ein starkes Zeichen
für Respekt, Vielfalt und gleiche Rechte – und gegen jede Form von Ausgrenzung.
Gerade in Zeiten, in denen queerenfeindliche Tendenzen auch in Deutschland wieder
zunehmen, braucht es konkrete Maßnahmen, die dem entgegenwirken.“
Oliver Antpöhler-Zwiernik, Fraktionsvorsitzender Die LINKE-PARTEI. ergänzt: „Seit 18
Jahren versprechen verschiedene Parteien, dass sie sich für ein queeres Zentrum
einsetzen. Verschiedene Initiativen in der Vergangenheit sind aus mangelnder
Unterstützung gescheitert. Nun muss Schluss mit Willensbekundungen sein, sondern ein
realer Grundstein für ein zeitnahes Zentrum gelegt werden.“