Die Verwaltung soll prüfen, ob die Stadt Koblenz am Förderprogramm LIFE der EU
teilnimmt und welche Flächen dafür geeignet sind. Einen entsprechenden Antrag stellt
die Fraktion der Grünen zusammen mit der gemeinsamen Fraktion von Linken und
PARTEI in der kommenden Ratssitzung.
„Die Stadt Koblenz trägt als Flächeneigentümerin und Trägerin öffentlicher Belange
Mitverantwortung für den Erhalt ökologisch besonders wertvoller Flächen“, weiß Kim
Theisen, Fraktionsvorsitzende der Grünen. „Mit unserem Antrag wollen wir den Erhalt
von vielfältigen Habitaten wie Offenland,- Waldlebensraumtypen und Auwäldern sowie
gesetzlich geschützter Biotope innerhalb der Natura-2000-FFH- und
Vogelschutzgebiete auf dem Koblenzer Stadtgebiet stärken und fördern. Diese Gebiete
sind Lebensraum zahlreicher streng geschützter Tier- und Pflanzenarten und
unterliegen sowohl europäischem als auch nationalem Schutzrecht.“
„Eine aktive Teilnahme am LIFE-Programm bietet die Chance, dringend erforderliche
Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen fachlich fundiert, koordiniert und unter
Beteiligung relevanter Akteurinnen und Akteure umzusetzen“, ergänzt Alexandra Kaatz,
stellvertretende Fraktionsvorsitzende. „Sie trägt gleichzeitig dazu bei, bestehende
Verpflichtungen aus der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie sowie der
Vogelschutzrichtlinie effizient und rechtskonform zu erfüllen. Der Erhalt und die
ökologische Aufwertung schutzbedürftiger Lebensräume wie Auwälder, Trockenrasen
und strukturreicher Offenlandschaften fördern die Biodiversität und erhöhen
gleichzeitig die Resilienz der lokalen Ökosysteme gegenüber Klimaveränderungen.“
“Mit dem LIFE-Programm zeigt die EU, dass Artensterben kein Naturgesetz ist, sondern
oft nur eine Frage der richtigen Fördermittel zum richtigen Zeitpunkt. Hätte es LIFE im 17. Jahrhundert gegeben, könnte der Dodo heute noch auf Mauritius herumwatscheln, vielleicht etwas verwundert über das Monitoring, aber finanziell abgesichert und am Leben. Stattdessen bleibt der Dodo trauriges Symbol dafür, was passiert, wenn Schutzpläne fehlen und Ratten schneller als die Verwaltung sind. Zum Glück kommt LIFE heute rechtzeitig für Wölfe, Fledermäuse, Wildbienen und andere, die noch eine Chance haben“, sagt Florian Niedt (Die PARTEI) als bekennender Fan europäischer Rettungsaktionen, die ausnahmsweise einmal nicht für Banken gedacht sind.