Stadtrat vom 27.03.2025
Der Stadtrat möge beschließen, die Verwaltung wird beauftragt
- ein Konzept vorzulegen, wie ein Wettbewerb zum Errichten von naturnahen Gärten
durchgeführt werden kann - zu prüfen, ob Förderungen für einen solchen Wettbewerb beantragt werden können oder
ggf. private Unternehmen ein mögliches Preisgeld übernehmen wollen
Begründung:
In wenigen Jahren ist die BUGA 2029 in unserer Region. Bis dahin sollten weitere
Maßnahmen getroffen werden, um Koblenz grüner zu machen. In den vergangenen Jahren
ist der Trend zu steinernen Vorgärten, oft als sogenannte Schottergärten bezeichnet,
immer weiter angewachsen.
Diese Flächen mögen auf den ersten Blick pflegeleicht erscheinen, sind jedoch aus
ökologischer und städtebaulicher Sicht problematisch. Sie speichern im Sommer Wärme,
tragen zur Überhitzung des Wohnumfelds bei und verhindern die Versickerung von
Regenwasser. Zudem bieten sie weder Lebensraum für Insekten und Vögel noch tragen sie
zur Verbesserung der Luftqualität bei.
Gleichzeitig wächst das Bewusstsein für die Bedeutung naturnaher Gestaltung. Begrünte
Vorgärten verbessern das Stadtklima, reduzieren Hitzeinseln, fördern die Biodiversität und
leisten einen wertvollen Beitrag zur ökologischen Aufwertung unserer Stadt. Pflanzen
bieten Nahrung und Unterschlupf für Bienen, Schmetterlinge und andere nützliche
Insekten, die für das ökologische Gleichgewicht unerlässlich sind.
Anstatt auf restriktive Maßnahmen zu setzen, soll dieser Wettbewerb einen positiven
Ansatz wählen. Durch die Prämierung vorbildlicher naturnaher Vorgärten setzen wir ein
Zeichen, dass eine ökologische Gestaltung nicht
nur sinnvoll, sondern auch optisch ansprechend und bereichernd für das Stadtbild ist.
Zudem werden durch die öffentliche Aufmerksamkeit des Wettbewerbs und die
Verbindung mit der BUGA 2029 weitere Bürgerinnen und Bürger motiviert, ihre eigenen
Vorgärten umzugestalten und sich aktiv für ein grünes Wohnumfeld einzusetzen.
Ein zusätzlicher Effekt ist die Sensibilisierung für das Thema Klimaanpassung im urbanen
Raum. Angesichts zunehmender Hitzewellen und Starkregenereignisse ist eine grüne
Infrastruktur von großer Bedeutung. Naturnahe Vorgärten tragen dazu bei, Wasser besser
im Boden zu speichern und die Temperatur in dicht bebauten Gebieten zu regulieren.
Mit diesem Wettbewerb wird also nicht nur die Umwelt gefördert, sondern auch ein Anreiz
geschaffen, sich mit dem eigenen Wohnumfeld aktiv auseinanderzusetzen.