In der Juni-Sitzung des Rates beantragen die Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen
und SPD gemeinsam eine Sachverständigenanhörung zur möglichen Zertifizierung des
städtischen Waldes. Diese könnte in der ersten Ratssitzung nach den Sommerferien
stattfinden.
„Das Thema beschäftigt uns ja bereits eine ganze Weile“, erklärt Kim Theisen,
Fraktionsvorsitzende der Grünen. „Nachdem der Forstausschuss bereits 2022 einem
Antrag unserer Fraktion zugestimmt hat, der eine Naturlandzertifizierung für den
Stadtwald zum Inhalt hatte, ist die Diskussion um eine grundsätzliche Zertifizierung
wieder aufgekommen.“
Mit dem Antrag verfolgen die beiden Fraktionen das Ziel, die Diskussion auf eine
sachlich fundierte Grundlage zu stellen.
„Für eine verantwortungsvolle Entscheidung brauchen Ratsmitglieder umfassende
Informationen“, betont Marion Lipinski-Naumann, SPD-Fraktionsvorsitzende. „Eine
Zertifizierung kann ein wichtiger Schritt sein, um ökologische, soziale und
wirtschaftliche Ziele bei der Bewirtschaftung des Stadtwaldes in Einklang zu bringen.“
Beide Fraktionen betonen, dass eine Zertifizierung, etwa nach FSC, auch eine wichtige
Rolle bei der Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern sowie der Transparenz im
Umgang mit dem Stadtwald spiele. Mit Blick auf zunehmende Herausforderungen durch
den Klimawandel, Biodiversitätsverlust und sich wandelnde gesellschaftliche
Erwartungen an städtische Wälder, ist es notwendig eine zukunftsfähige und
nachhaltige Waldbewirtschaftung auf den Weg zu bringen. Die geplante
Sachverständigenanhörung soll dabei als fachliche Grundlage dienen.