Die Stadt Koblenz wird im kommenden Jahr zehn Laternen entlang eines 400 Meter langen Abschnitts im Bereich der Kaiserin-Augusta-Anlagen testweise mit intelligenten Beleuchtungssystemen ausrüsten. Dies gab die Verwaltung in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Mobilität bekannt. Durch spezielle Sensoren werden die Straßenlaternen dort künftig bei ausbleibendem Fuß- oder Radverkehr heruntergedimmt.
Zuvor hatten im März dieses Jahres die Ratsfraktionen von Grünen, SPD, WGS und Die Linke-Partei im Stadtrat beantragt, die Rheinanlagen mit Sensoren zur bedarfsgerechten Steuerung der nächtlichen Beleuchtung auszustatten.
Nach Angaben der Verwaltung eignet sich der nun vorgesehene Abschnitt in den Kaiserin-Augusta-Anlagen besonders gut zur Einrichtung einer Teststrecke für adaptive Beleuchtungssysteme, da er in den Nachstunden nur schwach von Rad- und Fußverkehr frequentiert wird. So seien im Juli 2022 zwischen 0:00 Uhr und 5:00 Uhr lediglich jeweils drei Fußgänger:innen- und Radfahrer:innengruppen pro Stunde gezählt worden.
Zur Entscheidung der Stadt erklärt Carolin Schmidt-Wygasch, umweltpolitische Sprecherin der Grünen Ratsfraktion: „Wir freuen uns sehr, dass die Verwaltung unseren Vorschlag aufnimmt und nun zunächst an einem geeigneten Abschnitt in den südlichen Rheinanlagen Erfahrungen mit adaptiven Beleuchtungssystemen sammeln möchte. Dadurch reduzieren wir an dieser Stelle die Lichtverschmutzung, wovon vor allem nachtaktive Vögel und Insekten profitieren. Zusätzlich wird Energie eingespart, was zu sinkenden CO2-Emissionen führen wird. Wenn der Test positiv ausfällt, können wir uns sehr gut vorstellen, dass weitere, schwach frequentierte Wege in der Stadt mit vergleichbaren Systemen ausgestattet werden.“
Der gemeinsame Antrag der vier Ratsfraktionen hat außerdem zur Folge, dass bei Neuanlagen und Ausbaumaßnahmen geprüft wird, ob eine adaptive Straßenbeleuchtung ebenfalls durchführbar ist. Dadurch wird auch der Novelle des Bundesnaturschutzgesetzes in einem gewissen Rahmen Rechnung getragen, Tiere und Pflanzen wildlebender Arten vor nachteiligen Auswirkungen der Lichtverschmutzung zu schützen.
Pressemitteilung der Grünen Stadtratsfraktion Koblenz vom 28.09.2022